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AutoMobil. Bielefeld im Wandel 1945 – 1975

Sonderausstellung im Historischen Museum Bielefeld (8. 3. – 31. 5. 2015)

 

Als nach der Überwindung der schlimmsten Kriegsfolgen der Wohlstand zunahm, kam es zu einer erst allmählichen, dann immer rasanter werdenden Automobilisierung fast aller Bevölkerungsschichten. Das hatte gravierende Folgen auch für das Stadtbild Bielefelds. Neue, breite Straßen um die Innenstadt wurden gebaut. Ein Schnellstraßennetz mitten durch Bielefeld kam dagegen, abgesehen vom umstrittenen Ostwestfalendamm, nicht zur Ausführung. Der wachsende Individualverkehr hatte aber nicht nur Auswirkungen auf das Straßennetz. Auch Tankstellen, anfangs noch direkt in der Innenstadt, Parkhäuser und Tiefgaragen oder Autohäuser prägten als ‚automobile Architektur‘ fortan das Stadtbild. Autos waren nun allgegenwärtig, ebenso nahmen aber Unfälle als negative Folgeerscheinung zu. Unternehmen wie Dr. Oetker, Dürkopp oder Anker bauten motorisierte Führparks auf, die im Straßenbild als Werbeträger auffielen. Schließlich hatte das Auto Einfluss auf die Freizeitgestaltung: In den 1950er Jahren standen Ausflüge und Kurzurlaube in die nähere Umgebung hoch im Kurs, zehn Jahre später war es die Italienreise mit dem eigenen PKW.

Die Ausstellung macht mit vielen Fotos und Filmen, Plänen, einem imposanten Stadtmodell, durch verschiedene Originalfahrzeuge und eine seltene Sammlung von VW-Modellautos, Tanksäulen, Einrichtungsgegenstände und Werbemittel eines großen Bielefelder VW-Händlers und andere Objekte die Veränderungen des Stadtbilds durch den Verkehr deutlich. Zugleich wird sichtbar, dass nach den Zerstörungen im Bombenkrieg die Bielefelder City, aber auch die Stadtrandbezirke durch die massive Automobilisierung weitere Verluste an gewachsener Bausubstanz und naturnaher Umgebung hinnehmen mussten.